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Im Aufbau

Clos des Lambrays

(Morey-St-Denis)

Auf dem Weingut von Clos des Lambrays wird derzeit gebaut und renoviert. Alles scheint in Bewegung. Die Familie Freund aus Koblenz kaufte das Gut vor drei Jahren, und man merkt deutlich, daß sie den festen Willen hat, das Gut wieder in Form zu bringen, und den Clos des Lambrays wieder fest in der Riege der Topweine Burgunds zu etablieren. Die Jahre zuvor erlebte das Weingut eine wechselhafte Geschichte. In den siebziger Jahren wurde es ziemlich vernachläßigt, bevor es 1979 verkauft wurde. Ein Drittel des Weinberges wurde 1981 gerodet und neu bepflanzt und 1981 wurde der Weinberg auch, obwohl noch nicht im besten Zustand, aufgrund seiner hervorragenden Lage zum Grand Cru erhoben. 1994 stand das Gut dann erneut zum Verkauf an und die zukünftige Bereitung der potentiell feinen Weine war wieder ungewiß - bis es die Freunds kauften. Sie kauften auch ein Nachbargrundstück neben dem Haus und vergrößerten den Weinkeller. Die technische Leitung über das Weingut führt weiterhin Thierry Brouin, der seit bald zwei Jahrzehnten auf dem Gut arbeitet. Wir probierten mit ihm, wobei er uns viel Zeit ließ. Man spürt seine Begeisterung für den Clos des Lambrays, seine Liebe zu diesem Wein. Die endlich wieder geregelten Besitzverhältnisse und die Investitionen der Familie Freund sollten ihm in den kommenden Jahren eine gute, ungestörte Arbeit ermöglichen, die zeigen wird, was alles in diesem geschichtsträchtigen, berühmten Weinberg steckt.

Blick ueber den Clos des Lambrays

Die Erträge im Clos des Lambrays werden bewußt niedrig gehalten. Ein Drittel der Weinstöcke sind 18 Jahre, die restlichen 45 Jahre alt. Bestockte man früher größere Parzellen auf einmal, geht man nun dazu über, jeweils nur sehr kleine Parzellen neu zu bepflanzen - dieses Jahr war es ein drittel Hektar. Die Ernte fand vom 18. bis zum 25. September statt, also ein paar Tage vor der Ernte des benachbarten Clos de Tart. Wie bei diesem fiel sie also nicht in die anschließende Regenperiode. Der Ausbau der Weine erfolgt für den Villages-Wein zu einem Drittel, für den Premier Cru und den Clos de Lambrays zu fünfzig Prozent in neuem Holz. Verwendet wird Eiche aus Allier, den Vogesen, und Nevers.

rot:

Morey-St-Denis 1998 Faßprobe
Recht dunkel, dunkle Früchte, Kirschen, ziemlich dichte Tannine, muskulös, viel Holz. Sehr guter Village. Nur 25 ha/hl geerntet. Traubenstöcke 20 Jahre alt.

Morey-St-Denis 1er Cru 1998 Faßprobe
Eine Assemblage, zu der neben Trauben aus den 1er Cru Lagen Les Villages und La Riotte auch einige aussortierte, nicht als Grand Cru würdig befundene Fässer des Clos des Lambrays kamen.
Sehr dunkel, intensive Nase nach schwarzen Johannisbeeren. Im Mund Holz und Johannisbeersaft, gute Säure, kräftige Tannine, sehr sehr gute Vanille im Abgang. Hinterläßt Wärme. Ziemlich lang.

Clos des Lambrays Grand Cru 1998 Faßprobe
Leuchtendes Rubin, sehr dunkel. Verschlossen. In der Nase komplex. Vanille, süße, dunkle Kirschen, Blaubeeren, Rhababer und etwas roter, reifer Apfel. Im Mund sehr kräftig. Strenges, sehr feines Tannin, viel Holz, Trockenfrüchte, Kirschkerne, gute Säure. Sehr voll und sehr lang. Feiner Wein mit Kraft. Noch relativ verschlossen.

Morey-St-Denis 1996
Schönes Rubin. Fruchtig, Vanilletöne und Himbeere in der Nase. Im Mund Himbeere, Brombeere und etwas Kirsche. Sehr gute Säure und feines Tannin. Sehr guter Morey-Village, bei dem das Holz jetzt noch etwas dominant ist.

Morey-St-Denis 1er Cru 1996
Etwas dunkler, Gewürztöne, Holz und Leder. Blumige Noten von Fruchtbonbons. Im Mund kräftiges gutes Tannin, gute, strenge Säure. Rund. Volle feine Frucht.

Clos des Lambrays Grand Cru 1996
Dunkles Rubin. Im Duft Preiselbeeren und Kornelkirschen. Sehr intensiv und voll, pflaumig. Im Mund sehr viel gute pflaumige Frucht, sehr gut in Tannin und Säure. Mild, lang und warm. Sehr gut. Gewürze und Specktöne in der Nase.

Beim Probieren mit Thierry Brouin

Zum Schluß fragte uns Thierry Brouin noch, ob wir Lust hätten, den neuen Jahrgang, der gerade eben von den Gärbottichen in die Fässer kam, zu probieren:

Morey-St-Denis 1999 Faßprobe
Kam fünf Tage vorher ins Faß.
Lilanes Rubinrot. Gute Frucht. Reifes rundes Tannin. Zucker. Schönes Rubin. Fruchtig, Vanilletöne und Himbeere in der Nase. Im Mund Himbeere, Brombeere und etwas Kirsche. Sehr gute Säure und feines Tannin. Sehr guter Morey-Village, bei dem das Holz jetzt noch etwas dominant ist.

Clos des Lambrays Grand Cru 1999 Faßprobe
Kam einen Tag vorher ins Faß. Brouin sagte, wir seien die ersten Besucher, die vom 99er Lambrays probieren. Noch Kohlendioxid, samtig, Röstaromen. Recht dicht. Gutes, komplexes Tannin. Sehr fruchtig. Schon jetzt - quasi als Sturm - ein Genuß.

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