Die Liwuna sagt still:
"Du sollst mehr wissen. Dazu habe ich Dich hierher geführt. Es giebt hier
im Tempel noch so manche Flammenschrift. Blick nur scharf gradaus - auf einen
Punkt - dann wirst Du schon was sehen."
Und Kaidôh thut unwillig, wie ihm geheissen wurde, und er sieht plötzlich
eine Wand von rot glühendem Eisen. Und in dem rot glühenden Eisen
entsteht eine Schrift aus flimmernden Opalen. Kaidôh kanns lesen und liest:
"Es umrauscht Dich ein wildes Meer, und tausend Stimmen schreien Dir die Ohren
voll, und Du verstehst nicht, was sie sagen. Sie sagen, dass Alles, was lebt,
nur Eines will: es soll nur wieder eine andere Seite des Daseins aufleuchten.
Und das Dasein ist ein Brillant mit unzähligen Ecken und Kanten. Und Alles,
was lebt, steckt in den bunten Strahlen, die hinausleuchten in die tiefe Finsternis,
in der Alles, was lebt, aufflammen und vergehen soll. Es ist Alles nur ein bunter
Schein."
Und Kaidôh sagt scharf:
"Es ist Alles nur ein bunter Schein."
Und die Schrift erlischt, und die glühende Eisenwand fällt in die
Tiefe.
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