Kaidôh steigt auch höher - und sieht in Liwûnas Antlitz - wie
in eine grosse bunte Landschaft - und in der funkeln zwei Augen ihn an - wie
lichtbraune Sonnen aus Topasen. Und Liwûnas gewaltiger Mund öffnet
sich. Und sie sagt, während es über die weiten Gefilde ihres Gesichtes
zuckt:
"Du bist doch garnicht ein bischen neugierig. Weisst Du, wer ich bin? Du hast
noch nie danach gefragt. Hast Du mich nicht verstanden? Ich bin doch Deine Sehnsucht.
Ich bin Deine Körper gewordene Sehnsucht - so viel wie ihr Spiegelbild."
"Daher," giebt Kaidôh zurück, "bist Du wohl so fabelhaft gross. Jetzt
merke ich erst, wie mächtig mein Verlangen ist - wie rasend gross meine
Gier wurde - meine Gier - nach dem Gewaltigsten."
Und er denkt, dass er über Liwûna lächeln könnte, doch
er kanns nicht - die Gesichtsmuskeln gehorchen ihm ebenfalls nicht mehr - er
ist ja so masslos gross geworden.
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