Black Ink home



Deja-Vu

Domaine Maurice Chapuis

(Aloxe-Corton)

In Chapuis Keller

Er habe ein Deja Vu, meinte Maurice Chapuis, als wir ihn, begleitet von seiner Frau im Keller aufspürten, wo er gerade einen schon leeren Raum für den neuen Jahrgang vorbeireitete. Wir hatten ihn bereits ein paar Jahre hintereinander besucht, waren letztes Jahr allerdings nicht bei ihm...
Chapuis besitzt ein paar gute Grand Cru-Lagen im Corton-Hang und Premier Cru sowie Appellationslagen in Aloxe-Corton. Die letzten Jahre kamen ein Savigny-les-Beaune und ein empfehlenswerter weißer Chorey-les-Beaune hinzu.

Der Corton-Charlemagne wurde dieses Jahr als letztes geerntet, nämlich am 26.9 nach allen seinen anderen Weinen. Auch bei Chapuis gab es dieses Jahr eine sehr gute, sehr ertragsreich Ernte mit außergewöhnlich hohem Zuckergehalt. In Savigny, wo 13,5% Alkohol erlaubt sind, maß er z.B. einen schon natürlichen Alkoholgehalt von 13,8%! Von 16 Cuveés, die normalerweise alle chaptalisiert werden, gab es dieses Jahr nur in vieren Chaptalisation. Eine weitere Seltenheit, die normalerweise gar nicht vorkommen kann, ist, daß der Corton-Charlemagne dieses Jahr den geringsten natürlichen Zuckergehalt aufweist, da die Wurzeln in der erdarmen Lage im sonnigen September wenig Feuchtigkeit bekamen, so daß der Chorey-les-Beaune blanc auf flacher Lage mit mehr Erde dieses Jahr mehr Zucker und größere Reife aufweist - genau entgegen den üblichen Werten. Maurice Chapuis denkt, daß es speziell für diesen Wein ein superbes Jahr werden wird.

Die Weißweine gefallen uns hier von Jahr zu Jahr sehr gut, für die Roten würden wir uns manchmal etwas mehr Konzentration wünschen.

weiß:

Chorey-les-Beaune blanc 1997
Leuchtendes helles Gelb. Duft nach Apfel und Holz. Etwas Walnuß im Mund, Apfel und Holztöne. Fruchtig, gute apfelige Säure. Schöner empfehlenswerter Chardonnay. (56 FF)

Mauirce ChapuisCorton-Charlemagne 1997
(Diesen Wein verkosteten wir als letzten, nach den Rotweinen)
Blasses leuchtendes Gelb. Im Duft verschlossen, Meersalz, Seeluft und Holunderblütten. Im Mund buttrig, weich, mineralisch, Holunderblütten, Honignoten. Sehr langer Nachgeschmack, warm, sehr angenehm, sehr ausgeglichen. Weiche Säure, rund, feminin. Wahrscheinlich nicht für allzulange Lagerung geschaffen, sondern besser in fünf bis acht Jahren zu trinken - dann aber wohl ein sehr guter, komplexer, duftiger Corton-Charlemagne. (190 FF)

rot:

Aloxe-Corton 1995
Kirschfarben. Aromen von Walderdbeeren, Himbeere und Sauerkirsche. Im Mund Säure, Erdbeereis!, leichte Frucht, schlanker Körper, nicht sehr intensiv. (75 FF)

Aloxe-Corton 1er Cru 1997
Dunkle Kirsche in der Farbe. Im Duft Cassisaroma und grüne Johannisbeere. Im Mund weiche Säure, weiches Tannin. Kirschige Frucht. Ebenfalls nicht sehr intensiv, aber recht fein. (90 FF)

Corton-Languettes Grand Cru 1996
Pflaumenfarben. Sehr viel Pflaume im Duft. Auch eingekochter Holunder. Im Mund Pflaume und Zwetschke, Mirabellen, gute Säure, mittelkräftiges Tannin. Würzig, angenehme Schärfe, gutes eingebundenes Eichenholzaroma. Sehr schöne Frucht. (140 FF)

Corton-Perriere Grand Cru 1996
Etwas dunkler. Würzige grüne Aromen. Pflaume. Wilder und kräftiger als der Languettes. Im Geschmack Kernholz, intensiveres Tannin, gute, kräftige Säure. Gut strukturiert. Frucht noch verschlossener als beim Languettes. (140 FF)

[ Inhalt ] [ weiter ]

Drucklayout © 1999 by Vogel & Fitzpatrick GbR Black Ink
nach oben