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Die Jahrgänge 1990 bis 1998

Höhen und Tiefen

1998 war es im September im Burgund sehr verregnet, feucht und ziemlich kalt. Mitte September gab es schon einige Fäule. Es lohnt sich in diesem Jahr besonders, bei Winzern zu kaufen, die penibel auslesen und zu Gunsten eines guten Weins auf Quantität verzichten. Den Weißweinen mangelt es meist an Säure, so daß sie früh trinkreif sind. Angenehme Chardonnays, ähnlich wie die 97er, selten wirklich groß. Die Rotweine sind fruchtig und süffig. Sie zeichnen sich durch weiche Tannine und milde Säure aus und es gibt durchaus einiges zu entdecken - ohne daß man jahrelang auf die Genußreife warten muß.

1997 war es im Burgund Anfang September ziemlich warm und sonnig, so daß die Trauben voll ausreiften, allerdings auch ziemlich viele etwas antrockneten und halb rosinierten. Die Rotweine zeigen viel Frucht, haben aber etwas wenig Säure und sind deshalb voraussichtlich recht früh trinkreif. Die Weißweine, die wir verkosteten, überzeugten weniger - ihnen mangelt deutlich die Säure, wodurch sie etwas flach wirken. Es fehlt ihnen an Biß und Tiefe.

1996 war ein ausgezeichnetes Jahr im Burgund. Tannin und Säure zeigen eine seltene Ausgeglichenheit, und die Tannine sind nicht so schwer und aggressiv wie in den Jahren 1993 und 1988. Die Weine haben gute Frucht und Konzentration und zeigen bereits viel Komplexität. Sie lohnen voraussichtlich lange Aufbewahrung und sollten elegant reifen. Die Rotweine sind vielleicht nicht ganz so konzentriert wie die 1993er und werden auch nicht ganz so lange zur Entfaltung brauchen, sie werden dafür aber wohl mehr Finesse und Ausgeglichenheit erreichen. Auch die Weißweine überzeugen, haben gute Frucht und gute Säure. Ein klassischer Jahrgang - bei den Spitzenerzeugern leider bereits oft ausverkauft.

1995 war ebenfalls ein recht erfolgreiches Jahr im Burgund, sowohl für Rot- wie Weißweine, 1994 war nicht allzu konzentriert, lieferte aber manch fruchtige, angenehme Rotweine, die sich schon früh trinken werden lassen, und fruchtige Weißweine. 1993 war ein Jahrgang, den die meisten Winzer für Rotwein als ausgezeichnet einstufen - strenge Tannine erfordern allerdings eine lange Reifezeit und bei vielen Weinen ist noch nicht ganz klar, ob sie eine Ausgewogenheit ihrer Komponenten erreichen werden. 1992 war für Weißwein sehr erfolgreich, bei Rotwein lieferte es bei guten Winzern recht angenehme Weine mit wenig Tannin, so daß diese Weine bereits viel Spaß machen und ihre Reife erreichen. 1991 war ein mittleres Jahr. 1990 war, vor allem für Rotwein, ein klassisches Jahr mit ausgezeichneten Weinen, die allmählich ihre Reife erreichen.

Blick auf Morey-St-Denis

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