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Wieder daheim

Bourgogne, Côte d'Or, Oktober 2001

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Das Burgund läßt uns nicht los und so zog es uns auch dieses Jahr an die Côte d'Or unsere gewählte Weinheimat. Wir traffen am letzten Tag des Septembers ein und verbrachten den beginnenden Oktober in den Weinbergen. Die Winzer sind zu dieser Zeit sehr beschäftigt, ist der neue Jahrgang doch gerade erst eingebracht und bedarf genauester Beobachtung. Also machten wir dieses Mal weniger Termine, entdeckten dafür neue Wege durch Lagen und Ortschaften und genossen die wunderbaren 99er, die uns schon letztes Jahr aus dem Faß überzeugt hatten und mittlerweile abgefüllt waren.

1999 stellte sich als wirklich sehr gelungener Jahrgang heraus. Wir schätzen vor allem die Roten sehr hoch ein, sie haben eine sehr schöne ausgewogene Frucht und meist eine harmonische Tannin-Säure-Struktur. Sie sind zwar nicht so wuchtig, wie die 90er und 93er, dafür aber um so feiner. Am nächsten aus dem Jahrzehnt kommen sie vielleicht dem guten 96er, aber wir finden den 99er noch subtiler und feiner. Man wird sehen müssen, wie er sich mit den Jahren entwickelt.

Wir probierten dieses Jahr auch etliche 97er und 96er Rotweine und stellten die Arbeitshypothese auf, dass sie in den augenblicklich befindlichen Phasen sich vor allem durch eine charakteristische Säurestruktur unterscheiden: Die 97er haben meist eine Säure, die an Apfel und Apfelschalen von roten Äpfeln erinnert, während die 96er eine deutlich kirschige Säure aufweisen. Schon daran kann man ablesen, daß die Frucht der 96er meist schöner ausfällt, auch wenn diese Einschätzung sicherlich etwas vom Geschmack abhängig ist.

Wenn wir Duft- und Geschmacksaromen und -nuancen genau beschreiben, so ist dabei zu bedenken, dass sich guter Wein pausenlos entwickelt. Wir probierten dieses Jahr einige Weine, die wir schon letztes Jahr verkostet haben. Ihre Aromen haben sich verändert. Manche waren verschlossener, einige überwanden ihre Milchsäuren, die sich im Jahr zuvor noch als Joghurttöne bemerkbar machten. Dennoch glauben wir, dass es ehrlicher und genauer ist, zu beschreiben, wie und nach was Wein zu einem bestimmten Augenblick schmeckt, als sich in allgemeinen Aussagen abzusichern, die vielleicht weniger angreifbar sind, aber mehr mit Horoskopen als mit subjektiven Eindrücken zu tun haben.

Zusätzlich zu unserem Artikel über unseren diesjährigen Burgundbesuch steht unsere Jahrgangsbeurteilung zur Verfügung und für Burgundneulinge gibt es unsere Einführung.

Nikolai Vogel & Kilian Fitzpatrick

  1. Eine Tour durch die Côte

  2. Feiner Edelkitsch - Philippe Leclerc, Gevrey-Chambertin

  3. Schätze - Georges Roumier, Chambolle-Musigny

  4. Zurück im großen Keller - Moillard-Grivot, Nuits-Saint-Georges

  5. Tradition und Garde - Olivier-Gard, Concoeur et Coboin - Hautes Côtes de Nuits

  6. Nebenan - Yves Bazin, Villars-Fontaine - Hautes Côtes de Nuits

  7. Dekantiert - Hubert & Etienne de Montille, Volnay

  8. Malerisch - Chateau de Monthélie / Domain de Suremain, Monthélie

  9. Abends genossen...

Beaune-Marconnets 1971

Drucklayout © 2001 by Vogel & Fitzpatrick GbR Black Ink
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